Ernst Meumann und William Stern: Analyse ihres Wirkens in Hamburg (1910-1933) unter Berücksichtigung biographischer und soziokultureller Hintergründe
Author(s) / Creator(s)
Probst, Paul
Bringmann, Wolfgang G.
Abstract / Description
In einem in den USA gehaltenen Vortrag vor der American Psychological Association wird das Wirken von Ernst Meumann (1862-1915) und William Stern (1871-1938) in ihrer jeweiligen Bedeutung für den Auf- und Ausbau der Psychologie in Hamburg ausführlich dargestellt und bewertet. In der Einleitung wird zunächst auf USA-Kontakte beider hingewiesen: Einladung an Meumann 1915wegen einer Ehrendoktorwürde, durch Meumanns Tod nicht mehr realisierbar; Vortragsreise Sterns im Jahre 1909, später Emigration in die USA. Dann werden die akademischen Biographien von Meumann und Stern dargestellt, eingebettet in die historische Epoche von Kaiserzeit und Weimarer Republik. Im anschließenden Hauptteil wird ihr Wirken beim Aufbau des Psychologischen Laboratoriums (später ins Psychologische Institut umgewandelt) geschildert. Es wird herausgearbeitet, dass beide sehr verschiedene Persönlichkeiten waren und wissenschaftlich durchaus verschiedene Ansätze vertraten: Meumann setzte ganz auf die Empirie in Form einer Experimentellen Pädagogik und hielt wenig von spekulativen Herangehensweisen, wobei er in Hamburg stark von der reformorientierten Volksschullehrerschaft unterstützt wurde. Stern als sein Nachfolger wurde zumindest partiell als Gegenentwurf zu Meumann berufen, da er für eine Integration von Psychologie und Philosophie stand, was dem zwischenzeitlich gewandelten Zeitgeist entsprach. In einer abschließenden Bewertung wird auf zweierlei hingewiesen: Erstens sei der empirische Ansatz, den Meumann exemplarisch in die Erziehungswissenschaft eingeführt habe, auch heute noch noch auf allen Gebieten der Humanwissenschaften aktuell (und zugleich ein Korrektiv gegen "Scchwarmgeisterei"), zweitens sei die von Stern geforderte Synthese von disparaten Wissensgebieten sowie von Wissen und Werten auch heute noch ein Desiderat.
Persistent Identifier
Date of first publication
1993
Journal title
Geschichte der Psychologie - Nachrichtenblatt
Volume
10
Issue
23
Publisher
Lehrgebiet Psychologie sozialer Prozesse der FernUniversität Hagen
Publication status
publishedVersion
Review status
peerReviewed
Citation
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372-1419-1-PB.pdfAdobe PDF - 1.15MBMD5: 8fddbf5fbc1cebf3302329aa2deb23d6
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Author(s) / Creator(s)Probst, Paul
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Author(s) / Creator(s)Bringmann, Wolfgang G.
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PsychArchives acquisition timestamp2017-06-14T08:16:58Z
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Made available on2017-06-14T08:16:58Z
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Date of first publication1993
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Abstract / DescriptionIn einem in den USA gehaltenen Vortrag vor der American Psychological Association wird das Wirken von Ernst Meumann (1862-1915) und William Stern (1871-1938) in ihrer jeweiligen Bedeutung für den Auf- und Ausbau der Psychologie in Hamburg ausführlich dargestellt und bewertet. In der Einleitung wird zunächst auf USA-Kontakte beider hingewiesen: Einladung an Meumann 1915wegen einer Ehrendoktorwürde, durch Meumanns Tod nicht mehr realisierbar; Vortragsreise Sterns im Jahre 1909, später Emigration in die USA. Dann werden die akademischen Biographien von Meumann und Stern dargestellt, eingebettet in die historische Epoche von Kaiserzeit und Weimarer Republik. Im anschließenden Hauptteil wird ihr Wirken beim Aufbau des Psychologischen Laboratoriums (später ins Psychologische Institut umgewandelt) geschildert. Es wird herausgearbeitet, dass beide sehr verschiedene Persönlichkeiten waren und wissenschaftlich durchaus verschiedene Ansätze vertraten: Meumann setzte ganz auf die Empirie in Form einer Experimentellen Pädagogik und hielt wenig von spekulativen Herangehensweisen, wobei er in Hamburg stark von der reformorientierten Volksschullehrerschaft unterstützt wurde. Stern als sein Nachfolger wurde zumindest partiell als Gegenentwurf zu Meumann berufen, da er für eine Integration von Psychologie und Philosophie stand, was dem zwischenzeitlich gewandelten Zeitgeist entsprach. In einer abschließenden Bewertung wird auf zweierlei hingewiesen: Erstens sei der empirische Ansatz, den Meumann exemplarisch in die Erziehungswissenschaft eingeführt habe, auch heute noch noch auf allen Gebieten der Humanwissenschaften aktuell (und zugleich ein Korrektiv gegen "Scchwarmgeisterei"), zweitens sei die von Stern geforderte Synthese von disparaten Wissensgebieten sowie von Wissen und Werten auch heute noch ein Desiderat.de_DE
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Publication statuspublishedVersion
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Review statuspeerReviewed
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ISSN0177–252X
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Persistent Identifierhttps://psycharchives.zpid.de/handle/20.500.12034/290
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Persistent Identifierhttps://doi.org/10.23668/psycharchives.277
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Language of contentdeu
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PublisherLehrgebiet Psychologie sozialer Prozesse der FernUniversität Hagende_DE
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Is part of seriesGeschichte der Psychologie – Nachrichtenblatt
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TitleErnst Meumann und William Stern: Analyse ihres Wirkens in Hamburg (1910-1933) unter Berücksichtigung biographischer und soziokultureller Hintergründe
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DRO typearticle
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Issue23
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Journal titleGeschichte der Psychologie - Nachrichtenblatt
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Volume10
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Visible tag(s)Version of Record