"Das Leben des menschlichen Geistes ist geheimnisvoll." Einige Bemerkungen zu einem Selbstmordversuch eines tschechischen Patrioten.
Author(s) / Creator(s)
Randak, Jan
Abstract / Description
Einer der bekanntesten Vertreter des aufkommenden tschechisch-slawischen Nationalismus in Böhmen im 19. Jahrhundert war Pavel Josef Safarik (1795-1861), von Beruf Historiker und Sprachwissenschaftler. Sein Selbstmordversuch im Jahr 1860 wird im Hinblick auf persönliche und soziale Hintergründe diskutiert. Auswertungsbasis waren Krankenakten und persönliche Zeugnisse aus Safariks Familie. Es wird herausgearbeitet, dass Safarik soziale Probleme hatte (unzureichendes Einkommen, Versorgung und Berufsausbildung seiner vier Kinder), vor allem aber, dass er im mentalen Sinne depressiv und ein Hypochonder war. Diese Gesamtsituation könnte seinen Selbstmordversuch (durch Sturz von einer Brücke) ausgelöst haben. Hervorgehoben wird, dass als eine der Folgen des Selbstmordversuchs eine große Bestürzung in der tschechischen Bevölkerung ausgelöst worden sei, da sie sich von einem ihrer Protagonisten im Stich gelassen fühlte. Des Weiteren wird erwähnt, dass einer seiner drei Söhne knapp zwei Jahre nach P. J. Safariks Tod (einen gelungenen) Selbstmord verübt habe. Es wird spekuliert, ob hier vielleicht eine Art "Selbstmordvererbung" (als Modus der Lösung von Krisensituationen) vorgelegen habe.
Persistent Identifier
Date of first publication
2004
Journal title
Geschichte der Psychologie - Nachrichtenblatt
Volume
21
Issue
43
Publisher
Lehrgebiet Psychologie sozialer Prozesse der FernUniversität Hagen
Publication status
publishedVersion
Review status
peerReviewed
Citation
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388-1435-1-PB.pdfAdobe PDF - 1.03MBMD5: 9c80ee4ddd6a51299b131358ded5f577
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Author(s) / Creator(s)Randak, Jan
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PsychArchives acquisition timestamp2017-06-14T08:16:40Z
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Made available on2017-06-14T08:16:40Z
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Date of first publication2004
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Abstract / DescriptionEiner der bekanntesten Vertreter des aufkommenden tschechisch-slawischen Nationalismus in Böhmen im 19. Jahrhundert war Pavel Josef Safarik (1795-1861), von Beruf Historiker und Sprachwissenschaftler. Sein Selbstmordversuch im Jahr 1860 wird im Hinblick auf persönliche und soziale Hintergründe diskutiert. Auswertungsbasis waren Krankenakten und persönliche Zeugnisse aus Safariks Familie. Es wird herausgearbeitet, dass Safarik soziale Probleme hatte (unzureichendes Einkommen, Versorgung und Berufsausbildung seiner vier Kinder), vor allem aber, dass er im mentalen Sinne depressiv und ein Hypochonder war. Diese Gesamtsituation könnte seinen Selbstmordversuch (durch Sturz von einer Brücke) ausgelöst haben. Hervorgehoben wird, dass als eine der Folgen des Selbstmordversuchs eine große Bestürzung in der tschechischen Bevölkerung ausgelöst worden sei, da sie sich von einem ihrer Protagonisten im Stich gelassen fühlte. Des Weiteren wird erwähnt, dass einer seiner drei Söhne knapp zwei Jahre nach P. J. Safariks Tod (einen gelungenen) Selbstmord verübt habe. Es wird spekuliert, ob hier vielleicht eine Art "Selbstmordvererbung" (als Modus der Lösung von Krisensituationen) vorgelegen habe.de_DE
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Publication statuspublishedVersion
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Review statuspeerReviewed
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ISSN0177–252X
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Persistent Identifierhttps://psycharchives.zpid.de/handle/20.500.12034/265
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Persistent Identifierhttps://doi.org/10.23668/psycharchives.252
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Language of contentdeu
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PublisherLehrgebiet Psychologie sozialer Prozesse der FernUniversität Hagende_DE
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Is part of seriesGeschichte der Psychologie – Nachrichtenblatt
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Title"Das Leben des menschlichen Geistes ist geheimnisvoll." Einige Bemerkungen zu einem Selbstmordversuch eines tschechischen Patrioten.
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DRO typearticle
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Issue43
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Journal titleGeschichte der Psychologie - Nachrichtenblatt
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Volume21
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Visible tag(s)Version of Record