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Ursachen einer Erwartung des nahen Endes Psychologische Faktoren geschichtlicher Vorgänge

Author(s) / Creator(s)

Graf-Stuhlhofer, Franz

Abstract / Description

Diskutiert werden psychologische Aspekte apokalyptischer Erwartungen, für die es auch in jüngster Zeit Beispiele gibt (Sonnentempler, Waco). Für solche Erwartungen sind eine Reihe von Ursachen denkbar. Sieben davon werden näher behandelt, wovon die letzten vier als "psychologisch im engeren Sinn" eingestuft werden können: (1) Extrapolation aktueller katastrophenartiger Entwicklungen ("So kann es nicht lange weitergehen"). (2) Deutung von Zeitereignissen als Vorzeichen (astrologische Konstellationen). (3) Berechnung aufgrund autoritativer Texte (insbesondere die Offenbarung der Bibel bei u. a. Siebenten-Tags-Adventisten oder Zeugen Jehovas). (4) Wunsch nach Veränderung (Sehnsucht armer Menschen nach Verbesserungen macht empfänglich für Propheten eines Reiches allgemeiner Gleichheit). (5) Nichtbewältigen eines Umbruches (Gegenwart wird als Vorstufe des nahen Endes interpretiert). (6) Auf die eigene Gegenwart bezogene Selbstüberschätzung ("Mit mir hat die Geschichte ihren Höhe- und Schlusspunkt erreicht"). (7) Streben nach Beachtetwerden (Argumentation von Missionswerken beim Spendensammeln).

Persistent Identifier

Date of first publication

1999

Journal title

Geschichte der Psychologie - Nachrichtenblatt

Volume

16

Issue

35

Publisher

Lehrgebiet Psychologie sozialer Prozesse der FernUniversität Hagen

Publication status

publishedVersion

Review status

peerReviewed

Citation

  • Author(s) / Creator(s)
    Graf-Stuhlhofer, Franz
  • PsychArchives acquisition timestamp
    2017-06-14T08:16:31Z
  • Made available on
    2017-06-14T08:16:31Z
  • Date of first publication
    1999
  • Abstract / Description
    Diskutiert werden psychologische Aspekte apokalyptischer Erwartungen, für die es auch in jüngster Zeit Beispiele gibt (Sonnentempler, Waco). Für solche Erwartungen sind eine Reihe von Ursachen denkbar. Sieben davon werden näher behandelt, wovon die letzten vier als "psychologisch im engeren Sinn" eingestuft werden können: (1) Extrapolation aktueller katastrophenartiger Entwicklungen ("So kann es nicht lange weitergehen"). (2) Deutung von Zeitereignissen als Vorzeichen (astrologische Konstellationen). (3) Berechnung aufgrund autoritativer Texte (insbesondere die Offenbarung der Bibel bei u. a. Siebenten-Tags-Adventisten oder Zeugen Jehovas). (4) Wunsch nach Veränderung (Sehnsucht armer Menschen nach Verbesserungen macht empfänglich für Propheten eines Reiches allgemeiner Gleichheit). (5) Nichtbewältigen eines Umbruches (Gegenwart wird als Vorstufe des nahen Endes interpretiert). (6) Auf die eigene Gegenwart bezogene Selbstüberschätzung ("Mit mir hat die Geschichte ihren Höhe- und Schlusspunkt erreicht"). (7) Streben nach Beachtetwerden (Argumentation von Missionswerken beim Spendensammeln).
    de_DE
  • Publication status
    publishedVersion
  • Review status
    peerReviewed
  • ISSN
    0177–252X
  • Persistent Identifier
    https://psycharchives.zpid.de/handle/20.500.12034/247
  • Persistent Identifier
    https://doi.org/10.23668/psycharchives.234
  • Language of content
    deu
  • Publisher
    Lehrgebiet Psychologie sozialer Prozesse der FernUniversität Hagen
    de_DE
  • Is part of series
    Geschichte der Psychologie – Nachrichtenblatt
  • Title
    Ursachen einer Erwartung des nahen Endes Psychologische Faktoren geschichtlicher Vorgänge
  • DRO type
    article
  • Issue
    35
  • Journal title
    Geschichte der Psychologie - Nachrichtenblatt
  • Volume
    16
  • Visible tag(s)
    Version of Record