Seelenschönheit als Weiblichkeitsideal. Versuch, ein Mißverständnis aufzuklären
Author(s) / Creator(s)
Konersmann, Ralf
Abstract / Description
Einer geläufigen These zufolge steht der Begriff der "schönen Seele" im Mittelpunkt des aufklärerischen Weiblichkeitsdiskurses. Seine Funktion war es demnach, die Ungleichheit der Geschlechter zu legitimieren und die Partizipation der Frauen zu vereiteln. Bedeutungsgeschichtlich ist dieser Schluss jedoch nicht zu halten. Nach langer und wechselvoller Entwicklung wird der Begriff selbst im 18. Jahrhundert noch als geschlechtsindifferenter Habitus aufgefasst. Ausschlaggebend ist hier die Begriffsverwendung J. J. Rousseaus. Rousseau gestaltete Seelenschönheit zu einem Topos der Kulturkritik, zum Inbegriff des Antimodernismus auf dem Boden der Moderne. Als historisches Angebot weiblicher Selbstdarstellung bleibt dieser zweideutige Begriff noch zu entdecken.
Persistent Identifier
Date of first publication
1993
Journal title
Psychologie und Geschichte
Volume
5
Issue
1/2
Publisher
Verlag C. W. Leske + Budrich GmbH
Publication status
publishedVersion
Review status
peerReviewed
Citation
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149-613-1-PB.pdfAdobe PDF - 1.79MBMD5: db0802c003a6efa05e9c183d1af3e31b
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Author(s) / Creator(s)Konersmann, Ralf
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PsychArchives acquisition timestamp2017-06-14T09:15:09Z
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Made available on2017-06-14T09:15:09Z
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Date of first publication1993
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Abstract / DescriptionEiner geläufigen These zufolge steht der Begriff der "schönen Seele" im Mittelpunkt des aufklärerischen Weiblichkeitsdiskurses. Seine Funktion war es demnach, die Ungleichheit der Geschlechter zu legitimieren und die Partizipation der Frauen zu vereiteln. Bedeutungsgeschichtlich ist dieser Schluss jedoch nicht zu halten. Nach langer und wechselvoller Entwicklung wird der Begriff selbst im 18. Jahrhundert noch als geschlechtsindifferenter Habitus aufgefasst. Ausschlaggebend ist hier die Begriffsverwendung J. J. Rousseaus. Rousseau gestaltete Seelenschönheit zu einem Topos der Kulturkritik, zum Inbegriff des Antimodernismus auf dem Boden der Moderne. Als historisches Angebot weiblicher Selbstdarstellung bleibt dieser zweideutige Begriff noch zu entdecken.de_DE
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Publication statuspublishedVersion
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Review statuspeerReviewed
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ISSN0935-0179
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Persistent Identifierhttps://hdl.handle.net/20.500.12034/102
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Persistent Identifierhttps://doi.org/10.23668/psycharchives.676
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Language of contentdeu
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PublisherVerlag C. W. Leske + Budrich GmbHde_DE
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Is part of seriesPsychologie und Geschichte
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TitleSeelenschönheit als Weiblichkeitsideal. Versuch, ein Mißverständnis aufzuklären
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DRO typearticle
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DFK number from PSYNDEX0083141
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Issue1/2
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Journal titlePsychologie und Geschichte
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Volume5
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Visible tag(s)Version of Record